Sie fragen – wir antworten
Ja, die Bundesregierung lässt sich über die Waldinventur durch das Thünen-Institut (Eberswalde) die Klimaleistung des deutschen Waldes global anrechnen auf die verbindlichen Klimaziele der Bundesrepublik. Das liegt daran, dass die alten Spielregeln des Kyoto-Protokolls für Industrieländer verbindliche Ziele vorsehen, für Entwicklungsländer aber nicht. Um diese Ziele zu erreichen, macht sich die Bundesrepublik Deutschland hier einen “Mitnahmeeffekt” zunutze und lässt sich die CO2-Bindung aller deutschen Wälder anrechnen – egal wem sie gehören.
Mit den neuen Spielregeln des Paris-Agreements werden künftig fast alle Länder verbindliche Klimaziele bekommen. Damit werden in Zukunft Regierungen auf der ganzen Welt daran interessiert sein, die Klimaleistung ihres Waldes auf ihre nationalen Ziele anzurechnen. Zu Ende gedacht würde dies bedeuten, dass es aufgrund der Doppelzählungsproblematik nirgends auf der Welt mehr nichtstaatliche Klimaprojekte im Wald geben dürfte. Das macht die Absurdität der bisherigen Spielregeln sehr deutlich. woodify geht davon aus, dass sich die Spielregeln verändern werden, weil die Bekämpfung des Klimawandels jetzt offensichtlich möglichst viele Klimawaldprojekte braucht. Wir warten aber nicht auf die neuen Spielregeln, sondern fangen schon einmal an, denn es ist keine Zeit mehr für Bürokratie und Haarspalterei!
woodify hat eine klare Haltung zur Doppelzählungsproblematik: dem Klima ist es egal, wer sich die Klimaleistung in die Bilanz schreibt – entscheidend ist, dass die durch ein Projekt entstehende Klimaleistung zusätzlich, gut gemacht und dauerhaft ist! Zusätzlich bedeutet hier vereinfacht gesagt, dass sie ohne das Projekt nicht entstanden wäre. Dauerhaft, dass das CO2 für viele Jahre der Atmosphäre entzogen wird. Gut gemacht, dass die Projekte nicht nur keinen Schaden anrichten, sondern die Ökosysteme breit stärken.
Unseren Kunden vermitteln wir daher, dass die durch sie gekaufte Klimaleistung ohne sie nicht stattgefunden hätte, dass sie ökologisch zusätzliche positive Effekte hat und alle Weichen gestellt sind, damit sie von Dauer sein wird! Gerade im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit profitieren wir in Deutschland von wertvoller Rechtsstaatlichkeit.
woodify bietet Klimaleistung auf dem Markt der freiwilligen Kompensation an und unsere informierten und mündigen Kunden können frei entscheiden, wie sie zur Klimarettung beitragen wollen. Offensichtlich stören sich unsere Kunden nicht daran, dass unsere Waldprojekte vor der Haustür dann auch noch Deutschland zu einem besseren Ort machen…
Ja, wir sind ein engagiertes impact-Unternehmen. Unser Ziel ist es, unterschiedliche Ökosystemleistungen zu erzeugen und so engagierten Unternehmen, Kommunen und Haushalten einen überzeugenden Hebel anzubieten, um ihren Fußabdruck zu reduzieren. Um wirklich einen Unterschied zu machen müssen wir wachsen! Unsere Prämisse bei all unseren Projekten ist gleich: wir setzten auf Impact und nicht auf Gewinnmaximierung.
woodify vereint vier Personen, die sich mit ihrem persönlichen Engagement zusammengefunden haben. Sie tragen woodify und die bislang initiierten Projekte vollständig selbst und aus eigenen Mitteln. Unsere Grundsatzentscheidungen treffen wir als vier Geschäftsführer der woodify GmbH gleichberechtigt gemeinsam.
Wieso haben wir die Rechtsform der GmbH gewählt? Wir brauchten eine Organisationsform, die dynamisch und mit viel Expertise wachsen kann, entscheidungsstark und agil ist, die Kapital aufnehmen und investieren kann, in Risiken gehen und mit anderen Unternehmen unternehmerisch zusammen arbeiten kann.
Als GmbH sind wir eine Kapitalgesellschaft und sind dazu verpflichtet, jedes Jahr eine umfassende Berichterstattung zu veröffentlichen. Wir werden alljährlich unsere Bilanzen veröffentlichen. Das schafft Transparenz!
Viele Stiftungen, Vereine und gemeinnützige GmbHs haben deutlich höhere Strukturkosten als woodify. Gemeinnützigkeit bedeutet also nicht, dass hinten mehr rauskommt! Die Rechtsform sagt wenig über die Ertragsabsichten einer Organisation aus. Große deutsche Einzelhandelsketten, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen werden von Stiftungen oder Vereinen getragen. Wichtiger ist, welchen Kostenanteil die Unternehmungen für sich beanspruchen und da sind wir besser aufgestellt als die meisten Vereine, Stiftungen und gGmbH im Klimamarkt.
Jedes Unternehmen, das sich dem Klimaschutz verschreibt und den Markt mit neuen Angeboten bereichert, ist erst einmal ein Gewinn für den Planeten. Wir müssen die kreative Energie der Privatwirtschaft nutzen und brauchen mehr StartUps, die Innovationen und neue Geschäftsmodelle für den Klimaschutz vorantreiben.
Derzeit betrachten wir den Kampf gegen den Klimawandel noch überwiegend als eine „Spendenangelegenheit“, etwas Zusätzliches. Wir glauben, dass sich diese Auffassung schnell und radikal verändern muss: Unser ökologischer Fußabdruck muss von der Wurzel her in alle Produkte und Dienstleistungen eingepreist werden. Neben einer umfassenden Vermeidung von Treibhausgasen müssen wir massiv in die Entwicklung und Skalierung von sogenannten Negative Emissions Technologies (NET) investieren! Dafür müssen Märkte und Wettbewerb entstehen und Unternehmen Innovationen treiben.
Wir führen unsere Klimaprojekte ausschließlich in Deutschland (perspektivisch EU) durch. Ein Engagement in sogenannten Entwicklungsländern ist für uns ausgeschlossen. Viele Klimainterventionen sind zugleich Kulturinterventionen. Haben beispielsweise Menschen in Zentralafrika tatsächlich darum gebeten, auf energieeffizienten Holzöfen zu kochen, um unseren Fußabdruck zu kompensieren? Wir glauben sehr an das Verursacherprinzip, die gelebte Verantwortung vor der Haustür, aber auch das Lernen durch das Erleben. Müllexporte sind heute öffentlich in der Kritik, unseren Klimafußabdruck „exportieren“ wir aber nach wie vor…
Wir machen also Projekte in Deutschland und müssen für Land, Arbeit, Pflanzen und Material deutsche Preise bezahlen, die oft deutlich höher sind als in Guatemala, Nepal oder Ruanda. Dafür finden unsere Projekte unter stabiler Rechtsstaatlichkeit statt und haben deshalb eine viele größere Wahrscheinlichkeit der Dauerhaftigkeit und ein viel kleineres Risiko ungewollt Schaden anzurichten! Die Kostenstruktur von woodify ist extrem schlank. Die Geschäftsführer arbeiten bisher ausschließlich in Nebentätigkeit und erhalten keinerlei Bezüge aus der Gesellschaft. Alles ist aus privatem Vermögen der Geschäftsführer finanziert. Es gibt für unsere Projekte bisher keine Förderung – entgegen der Ankündigungen auf Bundesebene.
Die direkten Projektkosten gehen weit über die reine Pflanzung hinaus. Für Pflege und Schutz fallen erhebliche Kosten an und nur dadurch erreichen wir die Ziele der Ökosystemleistungen – dauerhaft. Mit dem ersten Pilotprojekt „Auf Königsnück“ macht woodify bewusst Verlust.
Jedes unserer Projekte zahlt neben der Bindung von CO2 auf weitere Ökosystemleistungen ein, wie „lokale Kühlung“, „Wasserbindung“, „Bodenbildung“ und „Biodiversität“. Der Kunde erhält also neben der Tonne CO2 auch eine Stärkung anderer Ökosystemleistungen. Das ist viel mehr, als in Vermeidungsprojekten entsteht. Bsp.: wenn in Marokko Strom aus Solarenergie erzeugt wird statt aus Erdgas, entstehen keine zusätzlichen Ökosystemleistungen.
Um als Weltgemeinschaft das 1,5 Grad – Ziel zu erreichen, müssen wir in 7 (!) Jahren weltweit klimaneutral leben, konsumieren, produzieren. Konkret: Jeder Deutsche muss seinen CO2-Fußabdruck von derzeit 8-9 Tonnen auf nur 1 Tonne reduzieren. Wir haben keine Zeit mehr für kleinteilige Ansätze!
woodify hat als erklärtes Ziel, möglichst schnell möglichst viele Waldflächen zu transformieren und damit signifikante Mengen an CO2 aus der Atmosphäre zu entnehmen. Um diese Skalierung zu schaffen, müssen wir die Projekte sehr früh monetarisieren, um so direkt in weitere Projekte investieren zu können.
Unseren Kunden gegenüber sind wir dazu völlig transparent. Jedes unserer Projekte muss die Ansprüche unseres extern geprüften Hauszertifikats erfüllen. Das Hauszertifikat ist für jeden Kunden einsehbar.
Wir versprechen unseren Kunden, dass wir die Startbedingungen für ökologisch wertvollen Wald erzeugen und diesen dauerhaft schützen. Das wird extern überprüft und ist jederzeit in unserer offenen Datenbank basierend auf der sicheren blockchain-Technologie einsehbar. Auf dieser Grundlage sind unsere Kunden bereit, die erwartbare Klimaleistung schon zu Beginn zu erwerben und uns damit die Gelegenheit zu geben, das nächste Projekt zu starten!
Ja, wir werden weiterhin Wälder brauchen, die Holz produzieren. Trotzdem gilt, dass unter Klimagesichtspunkten der beste Platz für Holz im Wald ist! Gesunde Bäume entnehmen CO2 aus der Atmosphäre, bauen weiter Biomasse auf, kühlen ihr Umfeld und bilden neuen Boden. Gesunde Wälder sind „Klimagasstaubsauger“ und davon brauchen wir so viele wie möglich!
Wir müssen ganz schnell von den fossilen Brennstoffen weg. Viele Menschen sehen in Holz deshalb einen Energieträger und Baustoff der Zukunft. Diese Spannung zwischen den Interessen werden wir in den kommenden Jahren/Jahrzehnten auflösen müssen.
Die Lösung kann nicht sein, das Holz im Wald zu lassen und stattdessen wieder Öl und Kohle zu verbrennen. Vielmehr müssen wir technologisch nach vorne gehen, noch mehr Solarenergie und Alternativen nutzen. Auch hoffen wir darauf, dass durch eine Verknappung von Holz ein Innovationsdruck z.B. bei Baustoffen entsteht und wir neue Materialien und Konstruktionsansätze entwickeln werden.
Ja, unsere Schadwaldprojekte fallen unter das Waldgesetz. Das bedeutet, dass auf diesen Flächen Wald bleiben muss.
Die Realität ist aber, dass die großen Flächen mit kaputten Monokulturen oft komplett abgeholzt werden. Dabei gehen Böden verloren, Temperaturen am Boden steigen dramatisch, Dürre macht sich breit. Das Risiko ist real, dass diese Flächen versteppen und ein echter Wald mit viel Biomasse, Kühlung und humushaltigem Boden gar nicht wieder entstehen kann.
Traditionelle Forstwirte bringen zudem oft gleich die nächste Monokultur auf, womit neue Probleme programmiert werden.
Ja, auf den Flächen würde also in irgendeiner Form „Wald“ oder zumindest Bewuchs bleiben. Mit unseren Projekten sind die Risiken einer Versteppung aber viel geringer und die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von vielfältigem, resilientem Mischwald drastisch höher! Die Ökosystemleistungen sind dadurch deutlich höher!
Wir halten die Verbindung von Klimaprojekten und Entwicklungszusammenarbeit für keine gute Idee! Die Kompensation von Klimafußabdrücken ist keine Spendenangelegenheit oder ein nice-to-have wie es die Entwicklungshilfe lange war und für viele noch ist.
Wir müssen dahin kommen, dass die externen Kosten unseres Klimafußabdruckes ganz selbstverständlich eingepreist werden, CO2-Kompensation muss eine wirtschaftliche Selbstverständlichkeit werden! Wir glauben an das Verursacherprinzip! Wir sollten unseren Klimafußabdruck nicht einfach „exportieren“, sondern uns selbst darum kümmern!
Wenn die Klimaprojekte vor der Haustür stattfinden, hat das auch eine Rückwirkung auf die Menschen, die Realität unserer Gesellschaft verändert sich und das brauchen wir! Die positiven weiteren Ökosystemleistungen unserer Projekte – wie z.B. die lokale Kühlung oder die Biodiversität – können wir gut in Deutschland gebrauchen!
Entwicklungsprojekte zum Klimaschutz sind vor allem die Aufgabe großvolumiger staatlicher und internationaler Zusammenarbeit und der richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen für Handel, Lieferketten und Globalisierung.
Und: Es sind wir in den Industrienationen des globalen Nordens gewesen, die in den letzten 250 Jahren maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der Klimawandel stattfindet. Unseren Reichtum haben wir auch mit dem Niedergang der Ökosysteme weltweit und des Weltklimas erlangt (z.B. durch die Rodung großer Flächen in Deutschland). Nun müssen wir schon selbst handanlegen und Natur dort wiederherstellen, wo wir den größten Einfluss haben – zu Hause.
Ja, das ist richtig. Viele Pflanzen wachsen in den Tropen schneller und binden schneller Kohlenstoff. woodify betrachtet mit Sorge die Abholzung der Wälder im Amazonas, im Kongo oder in Indonesien. Wir müssen mithelfen, das zu stoppen! Ein Teil der Lösung liegt im Handel, viele dieser Hölzer landen in reicheren Ländern und in Luxusartikeln.
Wald ist für uns auch ein Wirtschafts- und Kulturraum. Die Menschen unserer Partnerländer müssen letztlich selbst entscheiden, wie sie ihre Länder formen. Als deutsches Unternehmen werden wir in unserer Gesellschaft aktiv, hier sind wir zuhause und tragen Verantwortung!
Aktuelle Studien zu globaler Aufforstung als Strategie der Bekämpfung des Klimawandels sehen riesige Potentiale zur Aufforstung in den moderaten Klimata der gemäßigten Breiten wie in Mitteleuropa, den USA oder Russland.
Um das 1,5 Grad-Ziel als Weltgemeinschaft zu erreichen, müssten wir bei der derzeitigen Lage in 7 Jahren weltweit klimaneutral sein. Für das 2 Grad-Ziel haben wir zirka 25 Jahre Zeit. Aber: Wir sehen schon heute (bei einer durchschnittlichen Erderwärmung von „nur“ 1 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, welch gravierenden Folgen das für Menschen, Fauna und Flora hat. Schon jetzt haben wir 8 der 14 sogenannten ökologischen Kipp-Punkte überschritten – d.h., es gibt schon jetzt kein Zurück in die natürliche Lebenswelt, wie wir sie kennen. Das heißt: Wir sollten alles daransetzen, weder die 1,5 Grad, noch die 2- Grad-Marke zu testen. Wir müssen so schnell wie möglich CO2-neutral werden. Das ist extrem anspruchsvoll und nur zu schaffen, wenn wir alle – private Haushalte, Unternehmen und Kommunen – ab sofort maximal vermeiden!
CO2 verbleibt zirka 100 Jahre in der Atmosphäre. Wir haben davon in den letzten Jahrzehnten so viel ausgestoßen, dass ALLE Szenarien der UN, die uns noch vor der totalen Klimakatastrophe retten können, nur erreichbar sind, wenn wir zusätzlich zur maximalen Vermeidung aktiv CO2 aus der Atmosphäre holen! Das tut man mit Negative Emissions Technologies (NET). Solange es noch keine wirksamen industriellen CO2-Staubsauger und CO2-Deponien (CCS) gibt, sind Wälder unsere beste Lösung.
Die UN und viele Regierungen fangen jetzt erst sehr zögerlich an, in NET zu investieren, aus Angst, dass damit der Druck auf eine einschneidende Vermeidung nachlässt. woodify versteht diese Spannung! Wir sind davon überzeugt, dass wir alle maximal vermeiden müssen – das steht außer Frage! Aber wir müssen auch jetzt sofort anfangen in viel stärkerem Maße Klimagase aktiv aus der Atmosphäre zu entnehmen! Diesem Ziel haben wir uns verschrieben!